MITGLIEDER

Text von:
Anita C. Schaub

Dann die Punkte danach

Dann die Punkte danach. Der Zeitpunkt, an dem die Punkte in eine Linie münden, verpasst. Lediglich ein schwacher Knick, bevor sich die punktierte Linie fortsetzte. Die Hoffnung, die weißen Abgründe zwischen den Punkten würden im Laufe der Zeit schmäler werden. Die punktierte Linie zu einer richtigen, durchgehenden zusammenwachsen. Die Straße fertig werden, benutzbar. Geografisch zuordenbar. Aber dann. Das Gefühl, rückwärts zu gehen. Ohne Einmündung. Die Punkte immer seltener, dünner, filigraner, die Abgründe breiter, einladender. Beginnen, die weißen Abgründe zwischen den schwarzen Punkten zu lieben. Sie herbeizusehnen. Den leeren Raum um sich. Sich einhüllen in eine blendende, durchsichtige Helligkeit. Wie ein unbeschriebenes, weißes Blatt. Alles noch jungfräulich. Alles wieder möglich.

Quelle: Schuldbeulen, Jenztsch, Wien 2012