VERSTORBENE MITGLIEDER
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Biographie
geboren: 28.02.1946 in: Weinberg verstorben: 24.11.2011Abschied von Ludwig Hirsch
Ludwig Hirsch war nicht nur ein österreichischer Liedermacher und Schauspieler, er war auch ein österreichischer Autor mit Wurzeln in der neuen österreichischen Dialektdichtung und folglich Mitglied der Grazer Autorinnen-Autorenversammlung; nicht weil er aus der Steiermark stammte, sondern weil seine literarischen Qualitäten ihn zu einem Mitglied der literarischen Gesellschaft und insbesondere zu einem Vertreter der neuen österreichischen Literatur machten.
Ludwig Hirsch wurde zwar wie viele andere Künstler dieser Zeit genauso von der Austro-Pop-Welle erfaßt, er war und blieb aber immer der Künstler, der er von Beginn seiner ersten literarisch-musikalischen Auftritte an war, wie u.a. bei seinen Auftritten im kleinen Kreis beim Literaturstammtisch „Zum Kovacic“ im 18. Wiener Bezirk, wo er seine ersten Kontakte zur Literaturszene knüpfte. Es ist also kein Wunder, daß der Austro-Pop durch ihn mitgeprägt wurde und nicht umgekehrt der Austro-Pop ihm seinen Stempel aufgedrückt hat.
Es gab und gibt keinen zweiten, der auf eine ihm verwandte oder ähnliche Art geschrieben, komponiert und interpretiert hat, eindringlich statt aufdringlich, zurückgenommen statt herausplatzend, überzeugend statt parolenhaft.
Wir wissen um seine besondere Bedeutung bei der Entwicklung der neuen österreichischen bzw. Wiener Dialektliteratur mit Texten und Liedern, die nie auf musikalische Moden angewiesen waren. Ludwig Hirsch bleibt. Zum Nachlesen, zum Nachhören. In unserem Gedächtnis, in unserer Erinnerung. Wir trauern mit seinen Freunden und seiner Familie.
Gerhard Ruiss, IG Autorinnen Autoren
Gerhard Jaschke, Grazer Autorinnen-Autorenversammlung
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Hirsch wuchs in Wien-Leopoldstadt auf und studierte nach seiner Schulzeit Grafik an der Hochschule für angewandte Kunst, besuchte jedoch dann die Schauspielschule Krauss in Wien. Er debütierte 1973 am Stadttheater Regensburg. Danach stand er in Wuppertal und am Thalia Theater in Hamburg auf der Bühne.[3] Von 1975 bis 1979 war Ludwig Hirsch Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt in Wien.
1978 begann er mit seiner Karriere als Liedermacher mit kritischen, makaber-morbiden Texten. Der Sender Ö3 verbot, sein Lied Komm, großer schwarzer Vogel wegen der morbiden und unheimlichen Atmosphäre nach 22 Uhr zu spielen – aus Angst, dass Hörer Selbstmord begehen könnten. Hirsch war ein bedeutender Vertreter des Austropop. In einigen seiner Werke zeigte er sich aber auch als moderner Interpret des „klassischen“ Wiener Liedguts (etwa des 1834 entstandenen „Hobellieds“).
In den Jahren 1991 und 1992 spielte Hirsch mit Band vor insgesamt mehr als 200.000 Zuschauern viele seiner bekanntesten Lieder, eingebettet in eine Rahmenhandlung. Oft ging Ludwig Hirsch allerdings auch nur mit seinem Gitarristen Johann M. Bertl auf Tournee.
Sein Studioalbum Perlen erreichte in Österreich Goldstatus. Für dieses Album erhielt er den Amadeus Austrian Music Award. Ein neues Album erschien im Mai 2006, es heißt In Ewigkeit Damen. Darauf sang er den Titel Rebekka und ich gemeinsam mit Rebekka Bakken. Er moderierte außerdem die Radiosendung Siesta beim österreichischen Rundfunksender Ö3.
Ludwig Hirsch war seit 1977 mit der Schauspielerin Cornelia Köndgen verheiratet, mit der er einen Sohn hatte.
Am 24. November 2011 starb Ludwig Hirsch auf dem Gelände des Wiener Wilhelminenspitals.[2] Die Polizei geht von Suizid aus.[4] Hirsch erhielt ein ehrenhalber gewidmetes Grab der Stadt Wien auf dem Gersthofer Friedhof (Gruppe 2, Reihe 6, Nr. 59).
Publikationen
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