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Franz Kain

Biographie

geboren: 10.01.1922 in: Goisern verstorben: 27.10.1997
 

Ein Vortrag von Judith Gruber-Rizy über Franz Kain (gehalten am 31.01.2018 im Linzer Wissensturm) kann hier nachgehört werden: https://cba.fro.at/359320

Kain wurde als Sohn eines Maurers und Hafners geboren und besuchte als Externist die katholische Internatsschule Stephaneum in Goisern. Nach seinem Schulabschluss nahm er eine Ausbildung zum Zimmermann auf, die er jedoch abbrach und daraufhin als Holzknecht arbeitete.

Im Alter von noch 14 Jahren wurde er im austrofaschistischen Ständestaat das erste Mal verhaftet und zu drei Wochen Arrest verurteilt, weil er Flugblätter der verbotenen kommunistischen Jugendorganisation KJV verteilt hatte. Nach dem Anschluss Österreichs wurde er am 1. März 1941 ein weiteres Mal verhaftet und in Linz, Wels, St. Pankraz, Berlin-Moabit, Nürnberg, München und Salzburg inhaftiert. Erst im September 1942 wurde er wegen Hochverrats zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt und zwei Monate später in die Strafdivision 999 überstellt. Im Zuge der folgenden Kriegseinsätze geriet Franz Kain im Jahr 1943 in Tunesien in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1946 entlassen wurde. Während der Zeit seiner Kriegsgefangenschaft unternahm er erste literarische Versuche.

Nachdem er aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, war er als Journalist für die kommunistische Tageszeitung Neue Zeit tätig. Ab 1953 war er für einige Jahre in der DDR Korrespondent der Zeitung Volksstimme. Hier machte er die Bekanntschaft zeitgenössischer Lyriker und Schriftsteller der DDR, wie beispielsweise Bertolt Brecht und Anna Seghers.

Seit der zweiten Hälfte der 1950er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1982 war Franz Kain Chefredakteur der Tageszeitung Neue Zeit. Er verstarb 1997 in Linz an einem Krebsleiden.

Franz Kain trat frühzeitig der KPÖ bei und war bis zu seinem Tod in verschiedenen Funktionen der Partei tätig. Von 1977 bis 1979 und von 1980 bis 1985 war er Gemeinderat der KPÖ in Linz.

Sein literarisches Schaffen umfasst hauptsächlich Romane, Erzählungen und Novellen. Seine Werke wurden größtenteils in der DDR erstveröffentlicht. Franz Kain beteiligte sich auch rege an AutorInnenlesungen, unter anderem, am „Linken Wort“ im Rahmen des jährlichen „Volksstimmefests“ im Wiener Prater. Die Anerkennung als Schriftsteller blieb ihm in seiner Heimat Österreich lange versagt. Erst kurz vor seinem Tod wurden seine Werke im Verlag Bibliothek der Provinz auch dort verlegt.

Er war Mitglied und Funktionär mehrerer Künstlervereinigungen wie: Grazer Autorenversammlung, März. Von 1972 bis 1985 war er stellvertretender Präsident der Mühlviertler Künstlergilde.

(Quelle: Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Kain)


 

Publikationen

Romane

  • Dann kam die Lawine
  • Der Föhn bricht ein, Weitra, Verlag Bibliothek der Provinz, 1995. ISBN 3-85252-065-7
  • Das Ende der Ewigen Ruh, Weitra, Verlag Bibliothek der Provinz, 1996. ISBN 3-85252-109-2
  • Am Taubenmarkt, Weitra, Verlag Bibliothek der Provinz, 2003. ISBN 3-900878-38-2
  • In Grodek kam der Abendstern, Weitra, Verlag Bibliothek der Provinz, 1994. ISBN 3-85252-058-4

Erzählungen

  • Der Schnee war sanft und warm, Weitra, Verlag Bibliothek der Provinz, 1989. ISBN 3-900878-17-X
  • Der Weg zum Ödensee, Weitra, Verlag Bibliothek der Provinz, 1995. ISBN 3-85252-084-3
  • Die Lawine, Weitra, Verlag Bibliothek der Provinz, 1994. ISBN 3-900878-78-1
  • Im Brennesseldickicht, Weitra, Verlag Bibliothek der Provinz, 1989. ISBN 3-900878-16-1
  • Romeo und Julia an der Bernauer Straße, Weitra, Verlag Bibliothek der Provinz, 2001. ISBN 3-85252-419-9

Novellen

  • Die Donau fließt vorbei, Weitra, Verlag Bibliothek der Provinz, 1993. ISBN 3-900878-98-6

Geschichten

  • Das Schützenmahl, Berlin, Aufbau-Verlag, 1986.