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Wolfgang E. Eigensinn

Biographie

geboren: 09.03.1964 in: Ebensee verstorben: 17.10.2021
 

Nachruf von melamar auf https://farcevivendi.blogspot.com/2021/10/wolfgang-e-eigensinn-versuch-eines.html

Wolfgang E. Eigensinn - Versuch eines Nachrufes

Der Wiener Underground ist um einen Protagonisten ärmer. Wolfgang E. Eigensinn, geboren 1964 im Salzkammergut und farce vivendi Open Mic Autor der ersten Stunde, schied am Sonntag, dem 17.10.2021, auf tragische Weise aus dem Leben.

2008 @farce vivendi Open Mic / Die Feile

Eigensinn war nicht nur Schriftsteller (VIZAedit, Edition Klopfzeichen) er trat seit den 80er Jahren des vergangenen Jahrtausends als Herausgeber von Musik (ebensee recordings), von Literatur (mensch & zeit) sowie als Veranstalter in Erscheinung. Außerdem gestaltete er die Sendungsreihe EigenZine - Kunst und Kultur abseits des Mainstreams bei Okto TV sowie eine Printversion des EigenZines, die er selbst vertrieb.

Eigensinns Fokus war auf die Ränder der Gesellschaft hin gerichtet, die Perspektive der Außenseiter war es, die ihn interessierte, das pulsierende Leben in subkulturellen Nischen. Dies spiegeln auch seine Texte wider, sie stecken voller Musik, sind auch Drogen nicht abgeneigt, schonungslos offen mitunter, sie erzählen von Liebe, von glücklicher, aber auch von Enttäuschung, von Abgründen, von Exzess, von einem Leben am Limit, von Grenzüberschreitung. Sie zeugen von einem Lebensgefühl, das sich vielleicht am besten mit dem Begriff "Intensität" beschreiben lässt.

Wolfgang E. Eigensinn scheute sich nicht davor, anzuecken. Das Schwimmen gegen den Strom war seine Art sich durch die Welt zu bewegen. Mit seiner mitunter etwas rauh und ruppig wirkenden Art sah er sich immer auf der Seite der Schwachen, Ausgebeuteten und Diskriminierten. Sein Enthusiasmus konnte anstecken. Sein Tod hinterläßt eine klaffende Wunde. Vor allem in den Herzen all jener, die ihm noch vieles gern gesagt hätten. Woiferl, du wirst fehlen!


 

Publikationen

1980: „mensch&zeit“/Literaturzeitschrift
(Redakteur/Hrsg.)
1983: „COLLAPS“/Literaturzeitschrift“
(Redakteur/Hrsg.)
1990: „subway“/zweisprachiges Magazin
für Subkultur (Hrsg.)
1996: eigen verlegte Publikationen
2000: „herz&untergang“/Anthologie im
mtaVerlag Hamburg/Jan Billhardt u.a.
(Hrsg.)/zwei Kurzgeschichten
2001: „und alles andere danach“/Anthologie im
mtaVerlag/Hamburg/Kurzgeschichte
2003: „WIENZEILE“ bis ca. 2014
(Gedichte/Kurzgeschichten/Artikel)
2006: „WIENZEILE“ Mitbegründer und
Schriftführer der neuen Generation des Magazins
als auch Redakteur für 6-7 Ausgaben
2008: „Städtewanderer“ im VEWZ-Verlag
(Taschenbuch/Kurzgeschichten)
2010/11: „Existenz und Renitenz“/Anthologie
in der Edition KLOPFZEICHEN (Lyrik)
2012/2013: „Die Archive des Eigensinns“ - Textsammlung
in der Edition KLOPFZEICHEN/Taschenbuch
2014: „Die Insel währte nur kurz ...“ vertonte Texte
bei SEXTANT MUSIC/Gilbert Medwed (Hrsg.)
zwischen 2006 und 2014: Veröffentlichungen in
AUGUSTIN (Wien), MONTAUK (Graz) und
„schrieb“ (Thom Delißen/Erding/Bayern) als auch
ST/A/R (Hrsg. Heidulf Gerngross/Wien)
zwischen 2012 und 2018: „EIGENZINE“ als
Fanzine (Printmedium) und als Okto-Sendeformat
2018: „SYLTSE“/Literaturmagazin (Wien)
Stephan Tikatsch (Hrsg.) Lyrik und Lektorat
2018: „AUSTRIAN BEAT“/Elias Schneitter u.a./
Kurzgeschichte/Credo ...
2018: 10 Jahre FARCE VIVENDI Anthologie
... laufend Eigenpublikationen. Liste nur überblicksweise
und nicht unbedingt zur Gänze vollständig ...