MITGLIEDER

Text von:
C. H. Huber-Tyrol

an altstadttischen lungern lederäpfel

an altstadttischen lungern lederäpfel um die letzte sonne landaufundab fürunserallerwohl dreimalwiederholtes kuhschaulaufen im dorf arme aufgebüschelte huren die kuiselen mit plastik am schädel fast müssen sie die bunten quasten auch noch am euter tragen wie die mädels im folies bergeres der blaue himmel thront trotzt allem über den zacken das postkartengrün drunter schwimmt holladiridlduliöh flugs um den see


septemberland

schon diese grauslichen herbstfräcke im schaufenster an der ampel und neuerlich tauben die durch die aussicht zur morgenarbeit fliegen vor dem berggasthof zu dem sie hinaufgeflüchtet ist sitzt der hausparadetiroler wie eh und je was ihr trost sein könnte aber nicht ist er schläft scheinbar selig in der vom oktober überschwemmten ecke in ihr schlafen die schatten ihres unvermögens die ängste vor entscheidungen die sie zu treffen hat und vor dem der da unweigerlich kommt

schattentirol

im zwittrig gewordenen land an gelben strauchtupfen vorbeigegondelt auch an hundsveilchenbüscheln neben der strasze und unbekleideten stutzern an eisack und etsch zu früh für ihr weisz und vereinzeltes rosa mit dem sie bestäuber und blicke oft lockten in laas häuser die stein zeigen verlassen oder geschleift noch ist saison sagt die kellnerin mit dem ostakzent droben in reschen / und / was wären wir ohne kanonen die apere wiesen beschieszen was wirklich ohne zu gästen gewordene fremde auch wir aus den eingezwängten tälern im asyl malocher im pott oder schwabenkinder vielleicht doch noch ist saison und der see mit dem turm bleibt gefroren als wohltat für die pupillen null plantagen hinter dem pass und sogar schon ein stärkeres grün

zwitterland

Quelle: wohin und zurück, TAK, Innsbruck 2008