MITGLIEDER

Text von:
C. H. Huber-Tyrol

Fett

Wachteln, drei fette alte Wachteln. Das heißt, gar so alt sind sie nun auch wieder nicht. Und gar so fett auch nicht, zumindest die Eine, die Blonde ist es nicht. Blond ist gut, ist immer gut, gefällt mir gut, immer. Wenn sie nicht zuu fett ist, die Blonde, Sägebrecht-Format darf sie nicht haben, ich greife nicht gern ins fette Fleisch, in diese Fleischwürste unter dem Busen und unter den Schultern am Rücken, in diese Fleischwürste, die sich oberhalb der Taille stauen, die vom Beha eingeschnürt werden, die darunter und darüber hervorquellen und wie Schaumgummi federn, wenn man hineingreift. Zum Draufliegen sind sie ganz angenehm, die Fettpolster, die nicht zu fetten Fettpolster, angenehm vor allem zwischen den Schenkeln. Ich mag das Hineinbaggern zwischen diese Schenkel, dieses Maulwurfspielen im Fleisch, im Gang unter dem blonden Rasen, dem von meinem Maulwurf aufgegrabenen Rasen. …

Textausschnitt aus dem Kurzprosaband „Milzschnitten und andere Spezialitäten“, TAK, Innsbruck 2016