MITGLIEDER

Text von:
Eleonore Weber

lichtlings, was himmel

lichtlings, was himmel
oder so ähnlich metallisch
und maschinell mit
magnetischen sternen
liege hellwach wenn das
licht welkt ein achtel sekt
und du lachst was sind wir
doch wild lehnst du nackt
an der bar ich schenk dir
die welt es fühlt sich an
wie am stahlseil wir
balancieren du lenkst und
der wind leckt dein kleid
legende denk ich weil
es jeder schon kennt
diese szene wie kino
mir nicht aus dem kopf
geht kitsch oder kunst
ist wie hahn oder henne
der zufall bestimmt welches
gras ich grad halte
wilder westen sagst du
und ich zieh schon den halm
aus dem wortfeld am wegrand
aber gerupft wird das
nichts sagst du das ist
wie ein nacktes huhn
zwischen den schenkeln
so lass doch die federn
den flaum das gestöber
da unten den schnee
im geländer

(Aus: Die letzte Fahrt der Beagle, VIZA-Edit Wien 2014)