MITGLIEDER

Text von:
Christoph Theiler

Textproben

23. 06. 05, 13:00 - 15:00 Uhr
Café Landtmann, Gespräch mit Herrn v. B.

"Natürlich kommt es vor, dass diese Leute 30 - 40.000 Euro an einem Tag ausgeben. Hie und da werden auch Kunstwerke angekauft, das läuft aber dann so: da wird gesucht und geprüft und genau durchgerechnet ... zum Beispiel einen Andy Warhol ... da wird dann geschaut, was kostet der, welche Reputation hat der Künstler ... international ... wie ist die zu erwartende Wertsteigerung ... das machen alles Fachleute, die dann eine Expertise, eine Begutachtung erstellen, und dann kommt es zu einem Ankauf oder nicht. Das kommt aber ganz, ganz selten vor."

"Verstehe. Wie Sie sich vorstellen können, habe ich ja auch noch andere finanzkräftige Leute angeschrieben ..."

"Ach so ... mehrere Leute ... ja ... habe Sie denn schon Antworten bekommen?"

"Bisher nur negative."

"Sie werden da auch kaum ... verstehen Sie, diese Leute, die so viel Geld haben, dass sie es nicht einmal mehr vernichten könnten, selbst wenn sie es wollten, denken da ganz anders. Sie müssen sich das so vorstellen: Wenn Sie ein Projekt haben - sagen wir mal das kostet 50 oder 100.000 Euro - dann dürfen Sie nicht, wenn Sie zum Beispiel schon 90 oder 95 Prozent zusammen haben, also nicht für die restlichen 3, 4, 5.000 Euro dort anfragen - zum Beispiel bei der K-Stiftung ... das ist für diese Leute ganz uninteressant ... die wollen ja in der Öffentlichkeit ... als Hauptsponsor ... verstehen Sie?
Wichtig ist aber, diese Leute wollen wissen ... also Ihr Projekt muss einen Anfang und vor allem ein ganz klares Ende haben, sonst wissen die ja nicht wie weiter ... und dann muss ganz klar beschrieben sein, wie, was, wann - also in welchem Zeitraum - das stattfinden soll, was Sie anbieten, und was der Geldgeber davon hat, ... er wird in den Medien als ... als Hauptsponsor ... was auch immer."

"Und wenn ich mein Projekt noch einmal in dieser klaren Form zusammenstelle und
Ihnen oder Herrn Kl. schicke ...?"

"Nein, nein, das ist ganz ... wissen Sie, Herr Kl. ... er hatte ja, wie Sie sich vielleicht noch erinnern eine sehr, sagen wir mal ... exzessive Zeit ... mit all den ... in den Zeitungen und so weiter ... aber jetzt lebt er ganz zurückgezogen und will von anderen Leuten nichts mehr wissen, ja, er hasst Menschen ... . Sie müssen sich das so vorstellen: Da gibt es eine Liste von Leuten, sozusagen einen inneren Kreis, und da kommt von außen niemand hinein oder dazu ... wahrscheinlicher ist es, dass jemand hinausfliegt; und er verlässt auch nur noch ganz selten sein Haus, und wenn, wie gesagt, das kommt heute nur noch ganz selten vor, dann lässt er sich, wenn er zum Beispiel in ein Restaurant ... auch früher war das nicht anders ... dann gibt es da eine Liste, da steht drauf, wer alles im Restaurant dort sein wird ... also da steht dann drin: Das ist der Koch, diese Herren oder Damen werden Sie bedienen, dieser Herr wird Sie empfangen, der und der ist der Besitzer des Lokals, der führt das Lokal seit dann und dann, und alles natürlich jeweils mit Lebensläufen, also der Koch ist geboren da und dort und hat diese und jene Ausbildung und hat hier und dort ... und das müssen natürlich alles erstklassige Häuser ... gearbeitet ... und da gibt es also ein mehrseitiges Dossier, das wird geprüft, das liest sich Herr Kl. haargenau durch und entscheidet dann, aber völlig selbstständig, ob er dort hin geht oder nicht, und es ist schon oft vorgekommen, dass, obwohl alles in Ordnung ... er wegen, irgendetwas hat ihn gestört ... nicht."

"Hm, das ist in gewisser Weise eigentlich vielleicht eine Art Gefangenensituation."

"Sie müssen sich das so ... das geht ja nicht nur heute so, ... dieser Mann kennt das seit seiner frühesten Kindheit, dass Drohbriefe, Erpressungsversuche ... es musste immer jemand da sein, der ihn beschützt ... zur Schule und so weiter, ... er kennt gar nichts anderes, als diese ständigen Versuche ... und deshalb ... Sie müssen da Verständnis haben, ... solche Leute schotten, ja müssen sich von der Außenwelt abschotten.
Bei Ihnen, Sie sind Musiker ... schön ... bei mir hat, obwohl ich es gerne gemacht hätte, - und ich wollte immer, dass meine Kinder, aber die haben dann kein Interesse gehabt, einmal ein Instrument, Geige oder Klavier ... und - das ist doch eine sehr schöne Beschäftigung, ich kann Sie nur beglückwünschen ... - wenn Sie aber Erfolg haben wollen, machen Sie das, wie andere auch, denken Sie ein bisschen an Ihre früheren Kollegen ... Sie wissen schon."

Aus: Reply – Installativer Kommentar zum Mozartjahr 2006

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EINLADUNG + AUSSCHREIBUNG

Die nächste Kalbsembryonenverkostung findet am
Samstag, 10. Januar 2009, 14.00h in der galerie wechselstrom statt.
Anmeldung und Reservierung erforderlich
Unkostenbeitrag: 45,-- Euro.
Für diese Veranstaltung suchen wir noch kreative Rezeptideen.

Einsendungen mit
1. genauer Beschreibung der Zutaten und der Zubereitung
2. einem Statement (max 1 A4-Seite)
3. einem kurzen Lebenslauf und
4. einer Erklärung, dass der/die EinsenderIn mit der Realisierung des
Rezeptes einverstanden ist.

Die besten 3 Rezepte werden mit je 100,-- Euro honoriert.

Die Kalbsembryonen werden bei strengster Einhaltung
tierschutzrechtlicher Bestimmungen und unter veterinärmedizinischer
Kontrolle in der 22.-25. Trächtigkeitswoche per Kaiserschnitt gewonnen.

Deadline: 20 Dezember 2008

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Gibt´s auf der Mailingliste nicht die Möglichkeit, Leute zu moderieren, die sich nicht an vorgegebene Themen orientieren wollen/können?
Mal abgesehen davon, dass ich die angekündigte Aktion zutiefst widerlich und verwerflich finde, seh´ ich nicht den geringsten Bezug zu Kunst oder Kultur, geschweige denn zu irgendetwas Digitalem.

Ich will als Subscriber dieser Liste nicht mit solchen Aktionen belastet werden - es langt eh schon, den pseudophilosophischen Dünnschiss durchklicken zu müssen, da muss ich nicht jedem dahergelaufenen selbsternannten "Schockkünstler" auch noch meine Aufmerksamkeit schenken.

es wundert mich zwar, das schreiben zu müssen, aber bitte: Kalbsembryonen werden täglich aus Rindern gewonnen, zu diversen Zwecken der Wissenschaft und Wirtschaft. Wenn jemand damit ein Problem hat, dann bitte sich an ebendiese Wirtschaft/Wissenschaft/Gesellschaft wenden, aber nicht an die KuenstlerInnen, die sich mit der Thematik beschäftigen.

Beim "Schockkünstler" hab ich herzhaft gelacht, das muss ich schon
zugeben. Auf das drauf folgende Posting von der Barbara - hi! - wollt
ich schon antworten, "bei deinen bunten Kuhärschen krieg ich jedes
Mal einen Steifen", aber dann hab ich mich letztlich zurückgehalten.
Schließlich gibt´s auch in der Kunst Grenzen, oder?

hi -
obiges Statement ist die einzig adäquate Reaktion auf diesen total
unreflektierten Correctness-Wahn, der besonders in diesen Szenen üppig
wuchert.
Auch wenn ich prinzipiell die Diskussion zu ethischen Aspekten einer Sache
niemandem abspreche - wer mir aber mit Kunst und Moral kommt, fliegt aus meiner
Lehrveranstaltung gleich raus und wer dann draußen vor der Tür, also auf der Strasse, mich mit dem Thema weiter belästigen will, bekommt sofort eine in die Fresse.
Ausgehend von Aristoteles, von den Peripatetikern fortgesetzt, findet diese Form
der Lehre im 21. Jahrhundert so ihre höchste Vollendung.

erstens finde ich diese Embryonenverkostung geschmacklos und zweitens kann ich mich nicht erinnern, unsere Adresse jemals bei diesem Newsletter eingetragen zu haben.
Bitte in Zukunft keine Newsletter mehr an diese Adresse.
vienna vegetable orchestra

So etwas abartiges hätte ich in China oder Japan erwartet, aber sicher nicht hier in Österreich.
Würde es Ihnen gefallen wenn man Ihre Frau betäuben würde, um ihr das Kind rauszuschneiden und es für und vor einer Menschenmasse zu töten und anschließend zu essen?


"Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und sagt, es sind ja nur Tiere."
(Adorno, Theodor W. (1903-1969) Soziologe, Philosoph, Musiktheoretiker und Komponist)


Der Tag, an welchem man mit Ihnen und Ihresgleichen verfahren wird, wie es dann endlich rechtens sein wird, kommt! Wir arbeiten daran! Sind sie sich dessen sicher!


Tiere, die zu jung sind, haben wenig Geschmack. Das merkt man z.B. bei zu jungen Lämmern oder Zickerln.
Dieses Manko kann man auch mit Gewürzen nicht ausgleichen, weil dann nur mehr der Geschmack der Gewürze vorhanden ist.
Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass es besonders interessant ist, Kälber-Embryonen zu kosten.


Ich bin weder eine militante Tierschützerin, noch eine weltfremde Träumerin, die von linksgedrehtem Kuhdung lebt. Ich bin eine im Leben stehende, erfolgreiche Frau, die sich den grundsätzlichen Respekt vor Leben im allgemeinen erhalten hat. Allerdings spüre ich im Moment eine Wut in mir aufsteigen, die ich Ihnen gar nicht beschreiben möchte.

Bereiten Sie doch Ihre Hoden oder die Ihrer werten Bewunderer schmackhaft zu,
verzieren das Mahl vielleicht noch mit Ihrem Dick- oder Dünndarm - je nachdem, welcher besser schmeckt.


"Für einen Bissen Fleisch nehmt ihr einem Tier die Sonne
und das Licht und ein bisschen Leben und Zeit,
an dem sich zu erfreuen seine Bestimmung gewesen wäre."
(Plutarch)


Ich finde Ihre Offerte zutiefst schamlos und verachtenswert.
Aber Österreich ist wohl ein besonderes Land mit besonderen Nachrichten, wie die Welt - nicht nur im letzten Jahr - erfahren konnte.

Das ist wohl DIE Steigerung der Perversität ?!!
Das ist wohl DIE Vorstufe?!!
Als nächstes werden dann wohl menschliche Embryonen "verkostet"?!!
Es hole Sie der Leibhaftige!!!
Sofort!


Fress doch Deine Kinder!!
DER TEUFEL SOLL DICH HOLEN!!!


Das ist Mord, Tierquälerei und gehört schon lange verboten. Es ist unglaublich, das sie sich überhaupt weiter als Künstler bezeichnen. Mörder wäre da passender.


Ich zittere und bekomme weiche Knie, so etwas unmenschliches zu hören!
Wenn man sieht, dass jemand so etwas macht und das dann auch noch essen und verkaufen will, rutscht mir mein Herz in die Hose und ich kann eigentlich nur noch weinen...


Ich hoffe sehr, dass Sie das nicht alles noch büßen müssen, denn dann gnade Gott Ihrer Seele !


ich bitte Sie diese Mail bis zum Ende durchzulesen und über sie nachzudenken. Nehmen Sie sich nur 5-10 Minuten Zeit und lesen Sie das Unten stehende, machen Sie sich gegebenenfalls Gedanken darüber, mehr verlange ich nicht von Ihnen.
Ich habe über ein Forum von Ihrem "Projekt", der "Kalbsembryoverkostung", gelesen. Da ich vegetarisch lebe, lehne ich allein den Gedanken daran ab, aber ich denke, viele Menschen wird von dem Gedanken an die Durchführung des Kaiserschnitts und der anschließenden Tötung schlecht. Wie sind Sie darauf gekommen? Ich kenne mich als Vegetarier mit Fleisch selbstverständlich nicht aus, deshalb müssen Sie mir erklären, ob das Fleisch eines nicht voll entwickelten Kalbes zarter ist oder einen besseren Geschmack hat. Eine weitere Frage ist, warum das Töten eines Tieres und der anschließende Verzehr als "Kunst" bezeichnet wird.
Ich denke, dazu braucht man keine besondere Begabung, ein Tier aufzuschneiden, den Embryo herauszunehmen und mit einem Messer zu töten. Ich habe mich nicht weiter über diese, wie Sie es bezeichnen "Kunst" informiert, aber ich stelle Ihnen die Frage: Haben Sie den Embryo getötet? Haben/Werden Sie das Muttertier getötet/töten? Nun, ich denke, Sie wurden schon oft gefragt, warum Sie das machen. Ich finde es ziemlich herzlos, ein Tier, ob Mensch oder ein anderes Wirbeltieren, sowie alle anderen Gattungen zu töten. Ich könnte, wortwörtlich, "keiner Fliege etwas zu Leide tun". Wenn Sie den Tot der Beiden, nur beauftragt haben und grinsend, bzw. Applaus spendend daneben standen, war der Tod sicher nicht schwer zu verkraften. Wenn Sie ein Schnitzel, ein Brot mit Salami, einen Burger, Gummibärchen und tausende andere Produkte essen, denken Sie dann auch nicht daran? Wir können in Österreich und in Deutschland von Glück reden, dass die Tiere nicht wie in der USA behandelt werden. Den Schweinen werden die Ohren, der Schwanz, das Geschlechtsteil und die Zähne bei vollem Bewustsein mit einer Zange entfernt. Kühe und Hühner werden bei vollem Bewusstsein die Kehlen durchgeschnitten, was bei uns in Europa auch der Fall ist. Vielleicht wussten Sie das noch nicht, oder Sie verdrängen es. Wenn letzteres der Fall ist wünsche ich Ihnen, dass Sie irgendwann in Ihrem Leben noch merken, wie dreckig es den Tieren geht, die für Sie keine Lebewesen, sondern Nahrung sind und wenn das nicht geschieht, Sie ein ebenso grausamer Tod wie einer Kuh auf dem Schlachthof ereilt.
Ich denke, ich spreche hier aus dem Herzen aller Vegetarier und "humanen Menschen"! Wenn Sie mir nicht zurück schreiben wollen beherzigen Sie wenigstens meine E-Mail und leben Sie zukünftig gewissenhafter!
Fabian W.
P.S.: Haben Sie Kinder?

Aus: Kalbsembryonenverkostung 2009