MITGLIEDER

Text von:
Sylvia Dürr

Die toten Frauen von Österreich

Schon wieder eine tote Frau. Heuer zählt Österreich mittlerweile 16 Frauenmorde. Egal, welcher Religion oder Nationalität die Täter angehören, der gemeinsame Nenner sind die xy Chromosomen. Zudem werden unbequeme Frauen durch Hass und Sexismus im Netz von wildgewordenen Machos attackiert, um sie zu demütigen und mundtot zu machen. Kleidungsvorschriften im Profisport gehören auch in diese Kategorie. Sportlerinnen sollen in sexy Minibikinihöschen Volleyballern, meinen die Funktionäre.
Seit Jahrhunderten leben wir in einem Patriarchat und man konnte langsam glauben, die schlimmsten Formen der Unterdrückung wären vorbei. Das stimmt auf den ersten Blick. Die drei K Kirche Küche Kinder gelten nicht mehr als das erstrebenswerte Frauenideal. Immerhin. Leider kommen diverse Mechanismen subtiler daher. Dies zeigen zB die sexuellen Machtspiele, die die meetoo Bewegung aufgedeckt haben. Dazu zählen aber auch die verschieden ungerechten Entlohnungen zwischen Mann und Frau. Ganz zu schweigen von Frauenaltersarmut. Das ist auch eine perfide Form der politischen Ungleichbehandlung. Politisch sind mehrheitlich immer noch die Männer am Ruder. Was tun aber gegen männliche Brachialgewalt? Den Rücken und das Selbstbewusstsein der Frauen stärken. Rollenbilder verändern, auch in der Werbung. (Muttis: schaut auf die Spiele Eurer Buben!) Zu raten wären Selbstverteidigungs-, besser noch Angriffskurse, die verpflichtend für jedes Mädchen an allen Schulen eingeführt und vermittelt werden. Ein gut platzierter Tritt ins Allerheiligste lässt den stärksten Macho zusammen sacken. Aggression kontra Aggression. Klingt unschön, aber wenn nichts anderes hilft...