MITGLIEDER

Text von:
Karl Kilian

Karl KILIAN

Erschlagen
Wie Mehil Steinhirn
Vom Flügel
Vom Himmel

genagelt zu Boden

schnee.weiß

Die Tür wird hörbar geöffnet, der Sturm wird lauter:
Bleib doch hier! Was willst du denn da draußen? Da ist doch nichts! NICHTS!
Da wartet nur der Tod mit seinen Eiswurstfingern auf dich!
Er wird dir treiben den Hartwasserzapf ins Blut!
Geäder. Platzt.

Menschen wie wir wissen wo sie hingehen sollen. Wir gehen zu uns. Da sind wir daheim. War immer so, wird immer so sein. Verschiedenheit macht uns gleich. Wo Menschen wie wir hingehen? Zu sich. Nachhaus. Alles andere ist Selbstbetrug und Schmierenkomödiantentum!

Sein Talent wurde im Stift Lambach beim Freskenrestaurieren erkannt, war er doch als Säugling von Nonnen in einer Mülltonne neben einem gestohlenen Picasso gefunden und aufgezogen worden, in Schrift & Bild. Stracks wurde er in eine - damals sehr angesehene - Kunsthochschule gesteckt, der er entfloh, Germanistik, Philosophie, Psychologie, ähnlicher Geistestand. Das ekle Wunderkind. Erst im wallenden Haar erneut kunstakademisiert.

Spritz - Spritzte - Gespritzt
So rot
So rot
mit Schädelknochensplitter

Es wird schon früh
Pardauz!
OKuRuLa!
- das Haar
Oben Kurz
Rundum Lang

Versemmelte Chancen
Geilheit & Ruhm

Was sonst
nun
Ehrbare GAV
….
weißglühend